Blockiertes Iliosakralgelenk?

Blockiertes Iliosakralgelenk?

Die ISG-Blockade gehört zu den häufigsten Dia- gnosen, die von der herkömmlichen Medizin bei Schmerzen im Bereich des unteren Rückens und Ge- säß gestellt wird. Sie treten bei 7 von 10 Menschen mindestens einmal im Laufe des Lebens auf. Man geht von verschiedenen Ursachen aus. Dysbalancen durch Beinlängenunterschiede, Fehl- und Überbe- lastungen wie zu schweres Heben, falsches Sitzen, Übergewicht, Schwangerschaft oder Krankheiten sollen dazu führen, dass dieses Gelenk die Schmer- zen und das Blockadegefühl erzeugen.

Wie so oft wird bei Schmerzen davon ausgegangen, dass Gelenke in diesem Bereich dafür verantwortlich sind. Selbst wenn der Schmerz nur in deren Nähe liegt. Auch bei der Einstrahlung ins Bein oder in den Rücken wird häufig die ISG-Blockade verantwortlich gemacht. Stellt man zusätzlich dessen Arthrose fest, kann es bis zur operativen Versteifung des Gelenkes kommen. In diesem Fall wird dann die Blockade

des ISG, die vorher als Ursache der schlimmen Be- schwerden galt, sozusagen „fest eingebaut“. Diese Logik muss man erst einmal verstehen.

Wir gehen bei unserer Schmerztherapie völlig an- ders mit dem Phänomen der ISG-Blockade um.

Natürlich spielen bei ihrer Entstehung Überspan- nungen und Verkürzungen der Muskeln und Faszien die Hauptrolle. Diese zu hohen Kräfte schränken die kleinen Bewegungen des ISG, vor allem aber des Rückens und der Hüfte immer mehr ein, da die beteiligten Muskeln und Faszien beide ebenfalls überspannen. Der zu hohe Druck auf das ISG führt zur Arthrose.

Die Schmerzen resultieren aus Muskeln, die vor Erschöpfung brennen und aus so genannten Alarm- schmerzen, welche die Bewegungen unterbinden sollen, die zur weiteren Verschlechterung der Gelen-

 

 

küberlastung führen.

Dieser sich selbst immer mehr verstärkende Nega- tivkreislauf kann nur dadurch gestoppt und herum- gedreht werden, indem die Ursache all dessen – die viel zu hohen Zugspannungen der Muskeln und Faszien – abgestellt wird. Nicht durch Schmerzmittel oder OPs, durch das aufwändige Befolgen eines Verbotes zu sitzen oder einseitige Bewegungen aus- zuführen, sondern einfach durch das Ausgleichen der ungünstigen Bewegungseinflüsse, die aber in unserem Leben Normalität sind.

Die verkürzten und verspannten Muskeln und Fas- zien müssen flexibilisiert und entspannt werden.

Setzen Sie sich auf einen Stuhl, legen den Unter- schenkel der blockierten Seite mehr oder weniger quer auf den anderen Oberschenkel und beugen Ihren geraden Rumpf mit möglichst viel Hohlkreuz nach vorne.

Suchen Sie den Winkel nach vorne und etwas zur Seite in dem die „ISG-Schmerzen“ am deutlichsten aber nicht zu stark sind. Sie müssen dabei gerade noch entspannt atmen können. Verharren Sie 2-3 Minuten und steigern Sie langsam. Laufen Sie an- schließend zunächst einige vorsichtige Schritte und spüren Sie hinein. Oft ist schon nach dieser kleinen Übung deutliche Linderung spürbar und Sie haben einen Eindruck davon, wie solche Schmerzen ur- sächlich zu beseitigen und ISG-Blockaden wirklich heilbar sind.